Eines der größten Korallenriffe befindet sich vor der Küste Zentralamerikas. Und Belize, das direkt an das Belize Barriere Reef angrenzt, hat sich etwas einzigartiges einfallen lassen, um diese lebenswichtige Struktur der Ozeane zu schützen: den Einsatz von Drohnen.
Korallenriffe sind oftmals Millionen von Jahren alt. Sie entstehen durch die Ablagerung der kalkhaltigen Skelette von Nesseltieren. Dazu gehören die Steinkorallen, die Feuerkorallen und die Blauen Korallen. In Jahrmillionen haben sich so enorme Formationen gebildet, die die größten von Lebewesen erschaffenen Strukturen sind. Die Alpen sind ursprünglich ein Korallenriff gewesen – was man heute noch wunderbar an zahlreichen Versteinerungen erkennen kann.
Korallen sind sehr komplexe Ökosysteme der Ozeane und gleichzeitig ein wichtiges Biotop für Meeresbewohner. Hier leben Jungfische, Krebstiere, Weichtiere (wie zum Beispiel Seeanemonen) Schwämme, Stachelhäuter und Würmer.
Im Laufe der Zeit können Korallen Inseln bilden, die durch den Wachstum der Korallen und das gleichzeitige Absenken der Erde erfolgt: so genannte Atolle.
Korallenriffe werden als Saumriffe, Plattriffe und Barriereriffe unterschieden. Atolle sind die durch sie geformten Inseln. Gutes Beispiel sind hier die Seychellen.
Belize hat vor seiner Haustür das größte Korallenriff der nördlichen Hemisphäre. Auf der südlichen ist es das Great Barriere Riff vor Australien, das größte überhaupt.
Das Belize Korallenriff ist fast 260 km lang und ziehst sich vom mexikanischen Yucatan bis herunter vor die Küste von Honduras.
Um das seit 1996 auf der UNESCO-Liste stehende Barriereriff zu schützen, wurden mehr als ein Dutzend Naturschutzgebiete eingerichtet. Doch um dieses riesige Gebiet zu kontrollieren, braucht man zahlreiche Helfer, Boote und mehr.
Belize hat sich etwas einfallen lassen. Wo Drohnen im Krieg eingesetzt werden, nutzt seit Juni die Wildlife Conservation Society – kurz: WCS – von Belize diese Beobachterflugzeuge, um illegales Fischen zu verhindern. Sie petrollieren die Küste und das seit Juni dieses Jahres, gleich mit dem Beginn der Hummer-Zeit. „Und das ist nur der Anfang!“ so ein Sprecher der WCS.
Drohnen werden schon länger weltweit ‚zweckentfremdet‘. Besonders mit Kameras ausgestattet sind sie sehr effektiv. Zum Erhalt von Schutzgebieten und auch zur Studie von Tieren, die sonst nicht so leicht zu beobachten sind.
Gut 100 Drohnen sind so schon im Einsatz. Sie sind umweltfreundlich, decken illegale Aktivitäten auf und können bei der Tierbeobachtung helfen. Die Idee kam Dr. Koh, einem Australier, vor 2 Jahren, als er sich Gedanken machte, wie man die Orang Utahs in Sumatra schützen könnte. So baute er seine erste Drohne mit Kamera. Mit Erfolg. Und sie wurden weltweit gefragt. „Conservation drones“ nennen sie sich. Und die in Belize werden jetzt 6 Monate Daten liefern, die dann ausgewertet werden. Die Erwartungen sind hoch – und werden gewiss nicht enttäuscht werden. Die Idee jedenfalls finde ich super!